Mit dieser einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung behalten Sie die wichtigsten Aspekte des Community Managements im Auge. Setzen Sie das sogenannte „7P“-Modell zur Planung einer neuen Community ein, als Audit-Tool zur Analyse einer bestehenden oder werfen Sie bei Bedarf einfach zwischendurch einen Blick darauf. Es lohnt sich bestimmt!

Der Aufbau einer Community kann ein holpriger Weg mit vielen Sackgassen und Umwegen sein — vor allem, wenn Sie (oder Ihre Chefs) kein klares Ziel vor Augen haben, das Sie mit Ihrer Community erreichen wollen. Laut CMXHub, einer Website, die sich selbst als The Premier Community for Community Professionals bezeichnet, sind die Kernprinzipien aller Communities jedoch gleich. Beachten Sie diese sieben Schritte und Sie sind auf dem besten Weg, eine blühende Community aufzubauen.

Unter einer Community verstehe ich übrigens mehr als nur Fans oder Followers auf Social Media — eine Community ist für mich eine Gruppe von Menschen mit einzigartigen gemeinsamen Werten, Verhaltensweisen und Artefakten" (frei übersetzt nach Happe, 2013).

1. Menschen   People

Beginnen Sie immer mit den Menschen, wenn Sie eine Community aufbauen. Rufen Sie drei Ihrer Mitglieder an und sprechen Sie 30 Minuten lang mit ihnen und Sie wissen zehn Mal besser, wie Sie Ihre Community erfolgreich machen können, als Sie es davor wussten. Außerdem ist es ebenso wichtig — wenn nicht sogar wichtiger — zu verstehen, für wen Ihre Community nicht da ist, als zu wissen, wer Ihre Mitglieder sind.

2. Zweck — Purpose

Der Hauptgrund dafür, dass Community-Programme scheitern, ist meist ein Mangel an Support und Ressourcen. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihr Ziel klar definieren, damit Sie den Erfolg nachverfolgen können und den gewünschten Buy-In erhalten. Dies wird Ihnen auch helfen, Entscheidungen für Ihre Community und Inhalte, die Sie dafür erstellen, zu treffen. Natürlich muss Ihr Ziel den Bedürfnissen Ihres Unternehmens dienen. Für mehr Informationen zu dem Zweck einer Community sollten Sie sich auch das CMX SPACE Model ansehen.

3. Ort — Place

Der Ort, an dem sich Communities treffen, ist immer ein wichtiger Teil der Erfahrung. Für einige Communities ist es wichtig, dass der Ort für die Mitglieder einfach zu erreichen ist. Für andere können Unannehmlichkeiten ein wirksames Mittel sein, um Mitglieder aus ihrer Komfortzone herauszulocken. Ein Beispiel dafür wäre das Burning Man Festival: Um daran teilzunehmen, muss jemand viel Geld ausgeben, stundenlang mit dem Auto und jeder Menge Proviant in die Wüste fahren und dort über eine Woche lang überleben.

Der CMX Guide to Community Platforms bietet Ihnen weitere Informationen zu diesem Punkt.

4. Teilnahme — Participation

Damit jemand ein aktiver Teil einer Community wird, muss er oder sie deren potenziellen Wert erkennen, wissen, wie er oder sie mitmachen kann, und darauf vertrauen, dass er oder sie nicht beurteilt oder angegriffen wird. Sie sollten also auf Anhieb deutlich machen, wie ein Mitglied Teil Ihrer Community wird und davon profitiert.

Die meisten erfolgreichen Communities bieten außerdem regelmäßige, wiederkehrende Inhalte oder Aktivitäten an, die die Mitglieder kennen und mögen, auch wenn sie nicht jedes Mal daran teilnehmen.

Generell gilt: Betrachten Sie alles, was Sie für Ihre Community tun, als Experiment. Erstellen Sie neue Inhalte oder Aktivitäten, sammeln Sie Feedback und reduzieren oder ändern Sie die Punkte, die nicht funktionieren.

5. Richtlinien — Policy

Wenn Sie Ihre Community integrativ, sicher und nützlich gestalten wollen, kommen Sie nicht um das Erstellen von Richtlinien herum. Die Richtlinien müssen dabei klar sein und jedes Mitglied muss sich verpflichten, sie zu befolgen, sonst werden sie nicht ernst genommen. Verstecken Sie Ihre Richtlinien also nicht in Nutzungsbedingungen oder einem langen Dokument. Machen Sie Ihre Werte und Regeln leicht auffindbar und kurz genug, sodass sich alle Mitglieder daran erinnern können.

6. Werbung — Promotion

Es gibt viele Möglichkeiten, Ihre Community zu bewerben, sei es durch Veröffentlichung von Inhalten, Anzeigen, Pressekampagnen, Influencer-Programme, etc. Denken Sie nur daran, dass es für eine Community oft besser ist, klein und langsam anzufangen und organisch zu wachsen, als die Dinge zu überstürzen.

7. Leistung — Performance

Es ist wichtig, dass Sie Erkenntnisse und Daten sammeln, um Ihre Community im Laufe der Zeit zu verbessern. Und Sie müssen in der Lage sein, mit Hilfe von Daten zu zeigen, dass Ihre Community ihr Ziel erreicht und Werte schafft.

Sie können dabei drei unterschiedliche Kriterien beurteilen:

  • Content: Sind Ihre Inhalte und Erlebnisangebote effektiv?
  • Partizipation: Sind Ihre Mitglieder engagiert und haben eine positive Erfahrung?
  • Ziele: Erreichen Sie die Ziele Ihres Unternehmens?

Versuchen Sie nicht, alles auf einmal zu messen. Beginnen Sie mit einer Frage im Hinterkopf und identifizieren Sie dann die Daten, die Sie benötigen, um diese Frage zu beantworten.

Praktisches Tool für Ihren Community-Audit

CMXHub hat eine übersichtliche, kurze Tabelle erstellt, die Sie für Ihren Community-Plan oder Ihren Community-Audit verwenden können. Gehen Sie einfach nacheinander die sieben Schritte durch und beantworten Sie die Fragen in jedem Abschnitt für Ihre Community. Danach werden Sie einen guten Überblick über den aktuellen Stand und allfälliges Verbesserungspotential Ihrer Community haben.

Viel Erfolg!

 


 

Weiterführende Literatur

Happe, R. (2013, September 26). Defining Community. Abgerufen 7. Oktober 2018, von https://communityroundtable.com/definitions-best-practices/defining-community/

Spinks, D. (2018, September 25). The 7P’s of Community — A Simple Framework for Building Belonging. Abgerufen 7. Oktober 2018, von https://cmxhub.com/article/the-7ps-of-community/